- Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI)
- seit 1997 vom ⇡ Statistischen Bundesamt für Deutschland errechneter ⇡ Preisindex mit dem primären Ziel, die Vergleichbarkeit der Preisveränderungsraten zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu gewährleisten. Er beruht auf für alle Staaten verbindlichen gemeinsamen Methoden und Verfahren, die vom Statistischen Amt der Europäischen Union (⇡ EUROSTAT) überwacht werden, und wird als ⇡ Laspeyres-Index berechnet. Aus den nationalen HVPI werden Verbraucherpreisindizes für die Europäische Union, für die Europäische Währungsunion und für den Europäischen Wirtschaftsraum als gewogene Durchschnitte errechnet. Als Gewicht fungiert dabei der private Verbrauch aus den ⇡ Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Die Umrechnung der unterschiedlichen Währungseinheiten innerhalb der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum erfolgt mithilfe von Kaufkraftparitäten. Das ⇡ Wägungsschema ist nicht für alle Staaten einheitlich geregelt, um nationale Besonderheiten im Verbrauch zu berücksichtigen. Im Gegensatz zum nationalen Verbraucherpreisindex für Deutschland, der auch zur Deflationierung und in Wertsicherungsklauseln Anwendung findet, dient der HVPI vorrangig zur Messung der ⇡ Inflation. Die Europäische Zentralbank verwendet den HVPI für die Europäische Währungsunion als Maßstab für die Geldwertstabilität des Euro. Außerdem dient er der Messung des Konvergenzkriteriums der Preisstabilität und war somit wichtig bei der Bildung der Europäischen Währungsunion, bzw. wird dies für die Aufnahme weiterer Staaten künftig sein.- Entwicklung des HVPI in Europa: Vgl. Tabelle „Harmonisierter Verbrauchspreisindex – Entwicklung in Europa“.
Lexikon der Economics. 2013.